Beim "traurigen
Löwen gab's viel zu lachen!"
BERGLEN. "Der
Zauberer und der traurige Löwe" hieß die Geschichte,
die sich Hobby-Puppenspieler und Berglen - Gemeinderat Helmut Schmidt
ausgedacht hatte, doch zu lachen hatten die knapp 120 (!) Kinder im
Oppelsbohmer Feuerwehrgerätehaus jede Menge: Hund Schnauzi, dem's
dauernd "sooo aaarg laaang-weilig" war. Löwe Leo der
seine Stimme verloren hatte und mit verheulter Schmusedecke ins Lampenlicht
kroch. Großmutter, die sich Rat vom Wachtmeister erhoffte (den
dieser auch nicht geben konnte). Der Räuber, der ebenso wenig Wort
hielt wie der Zauberer, wofür beide einen ordentlichen Biss in
den Hintern abkriegten. Und schließlich der Kasper, ganz Lenker
und Held wie's sich für seinesgleichen eben gehört. Oben auf
der Puppenbühne ging's drunter und drüber, das junge Publikum
unten kam kaum aus dem be-geisterten Kreischen heraus. Und wenn der
Handlungsaufbau teilweise auch etwas chaotisch wirkte- die Geschichte
lebte ohne hin von den Puppen und deren (glücklicherweise) trotz
allerlei Hightech-Spielzeug nicht totzukriegenden Anziehungskraft. Ach
so, ja, fast hätt' ich's vergessen: Am Schluss konnte der Löwe
Leo natürlich wieder, nach Herzenslust brüllen, Zauberer und
Räuber hatten ihre gerechte. Strafe bekom-men, Kasperl tanzte mit
der Großmutter Polka - und Puppenspieler Helmut Schmidt kam schweiß
- gebadet hinter seiner Puppenbühne hervor. Die johlend dem Ausgang
zustrebenden Kinder beachteten ihn kaum - sie hatten schließlich
mit Schnauzi und Leo mitgefiebert, und nicht mit dem Mann, der sich
die ganze Zeit über hinter dem Vorhang versteckt hatte.
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